Dymond 10A S-BEC - Elektromodellflug Infos

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Dymond 10A S-BEC

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Dymond SUPER BEC 10A von Staufenbiel



Der Markt reagiert auf den steigenden Bedarf lastgerechter BEC-Systeme! Es ist unabdingbar diese BEC Systeme für "anspruchsvolle" Anwendungen und bei Nutzung von 2,4Ghz Systemen einzusetzen (bei: schnellsten Reaktionszeiten, hohe Stellkräfte, viele Servos, paralles Steuern von mehreren Servos...). Im Grunde sind BEC-Systeme unter 5A Belastbarkeit nicht mehr empfehlenswert (außer bei Kleinmodellen)! Jeder möchte heute am Ende der Flugzeit EXAKT das gleiche "knackige" Stellverhalten der Servos genießen wie am Anfang der Flugzeit! Das können eben nur elektronische BEC-Systeme garantieren die während der gesamten Laufzeit die BEC-Spannung konstant halten.
Staufenbiel hat mit der DYMOND SUPER BEC 10A eine Hochvoltvariante heraus gebracht, die aufhorchen lässt. Die technischen Daten der SUPER-BEC sehen wie folgt aus:

  •    Eingangsspannung: 10 V - 60 V (3S - 14S Lipo)

  •    Maximalstrom: 10 A, kurzz. 15 A (bei 6 V Ausgangsspannung)

  •    Ausgangsspannung: 5,2 V, 6,0 V, 6,8 V, 7,4 V, 8,4 V einstellbar

  •    Überstrom und Übertemparaturerkennung: Warn LED

  •    Einstellbare Warnschwelle bei Unterspannung

  •    Separater Schalter mit interner LED und Warnpiepser

  •    Abmessungen: 15,7 x 31 x 54 mm

  •    Gewicht: 45 g (ohne Kabel)


Praxis:
Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau. Während des gesamten Testmarathons (sehr oft bis an die techn. Grenzen) ist kein Fehler aufgetreten! Das Gehäuse ist klein gehalten und alle wichtigen Steckmöglichkeiten sind seitlich zugänglich. Die Kabelführung ist ausreichend lang und lastgerecht (auf der BEC-Seite doppelt) ausgeführt. Auf der Unterseite werden einmalige Einstellungen vorgenommen. Per DIP-Schalter sind feste BEC Spannungsvorgaben möglich (5,2V/6V/6,8V/7,4V/8,4V). Das ist praktikabel und völlig ausreichend. Erfreulich: Die möglichen Spannungen werden sehr genau eingehalten! Zusätzlich bietet die S-BEC noch eine einstellbare Warnschwelle (Kleinstpotis für "Grob-" und Feineinstellung) wann sie auf Unterspannung reagieren soll (mit Schaltmodul: per super heller LED). Diese Warnschwelle an den winzigen Stellpotis einzustellen bedarf schon hoher Fingerfertigkeit und viel Geduld mit immer wiederkehrender Erprobung... ein ständiges Wechselspiel (Geduldsspiel) bis es mal passt!
Mir gelang es nicht einigermaßen ganau bis auf 34V +/-1V (z.B. bei 10s LiPo, Umin = 34V) einzustellen! Eine Einstellmöglichkeit wie sie bei den Controllern üblich ist (Warnschwelle nach Volt/Zelle) wäre hier praktikabler gewesen!
Die externe EIN/AUS Schalteinheit, mittels Alu-Kontakt (-Wimpel), ist ja gut gedacht und funktionell, nur wie soll man die Platine z.B. seitlich in die Rumpfwand eines Modells integrieren bzw. befestigen? Der mechanische Kontakt schließt bündig mit der Platine ab und die hat weder Befestigungslaschen noch ein Befestigungsgewinde. Hier ist also des Modellbauers Phantasie gefragt!
Sehr hell ist die zweifarbige LED auf der Platine. Grün signalisiert den Betriebszustand und rot blitzend zeigt einen Unterspannungsfehler an.

Messungen:
Neugierig war ich auf die Messdaten und wurde nicht enttäuscht. Die einstellbaren BEC-Spannungen werden sehr genau eingehalten. Die Lastreserve attestiert dieser BEC stimmige Werte - bis 10A (wie angegeben) ist sie voll einsetzbar! Das Diagramm zeigt nur Spannungseinbrüche (mit BEC-Kabel gemessen) von 7,45V auf 7,25V - das ist ein klasse Ergebnis! Über den gesamten Messmarathon wurde die Kühlkörpertemperatur gerade mal 48°C warm - man bedenke, dabei wurden bis zu 500mAh an Kapazität "verbraten" (das ist extrem viel gegenüber der Praxis)!
Die Wärmeentwicklung hält sich in Grenzen was auf den guten Wirkungsgrad zurück zu führen ist. Er pendelte sich um 89% ein (Mittelwert von 11V bis 50V Eingangsspannung und 1/3 - 2/3 - 3/3 Last im Wechsel). Der DC-DC Wandler arbeitet mit einer ~230kHz Taktfrequenz. Die Restwelligkeit der Ausgangsspannung ist noch gut gefiltert (Ripple: unter 0,2Vpp) und für 2,4Ghz Anlagen völlig unkritisch (
Flybarless tauglich).
Der Ruhestrom ist sehr gering mit 0,06A und nur noch 0,003A hoch im ausgeschalteten Zustand.

Auffälligkeiten:
Wie reagiert diese S-BEC auf Überstrom? Bis 12A Impulsspitzen war sie tolerant - siehe Diagramm, gemessen mit 1s Impulslänge bei 12A (und auch 13A-14A-15A). Alles was über 12A (13A bei niedriger Eingangssp. und nur 6V BEC) anstieg schaltet sie einfach ab (mit sämtlichen Warnungen) und sofort wieder ein, sofern die Last wieder deutlich kleiner wird. Die propagierten (kurzzeitig) 15A konnten nicht bestätigt werden. Bei meinem Testexemplar war über 13A Schluss ...
Anm: In der Praxis sieht das versöhnlicher aus weil dort eben keine "elektronische DC-Last" hinter steht die den Strom aufrecht hält bei einbrechender Spannung. Hier wird die Spannung eben "nur" überproportional einbrechen - aber NICHT abschalten!

Bitte beachten: Auch mit einer 10A BEC darf man nicht sorglos planen, ihr sind Grenzen gesetzt in der höchsten Klasse von Servos. Gemeint sind die  High-/Voltage-Torque-/Speed-(Brushless) Servos wie sie z.B. auch in der 700/800 Heli Klasse an der TS und zur HeRo-Steuerung zum harten 3D-Flug eingesetzt werden. Ich warne davor hier zu Experimentieren, Sicherheit geht vor! Die Praxis zeigte, dass eine "nur" 10A BEC nicht mehr sicher (zu tiefe Spannungseinbrüche) arbeitet:

  • BLS156/157/172/175…  Hitec HS-8360TH, -8370TH,  -8380TH ... Savox SB-2270SG,  -2271SG,  -2272MG und MPX Titan THV digi5 high speed und high torque

Bei extremen, lastbetonten Pitch-Ruderbewegungen bricht die BEC-Ausgangsspannung so weit ein, daß z.T. sogar ein Binding-Verlust (2.4Ghz) auftreten war. Wissen muss man, mit einer "deartigen" Servo-Bestückung werden BEC-Ströme von weit über 25A erzeugt (Messungen belegen das) und "dafür" ist diese BEC eben nicht geschaffen! Das leisten nur noch sehr wenige BEC-Systeme wie die HV2BEC von R2MODEL (sicher bis 60V und 50A BEC-Last).

Bilanz
Die Zielgruppe der DYMOND SUPER BEC ist klar. Wer auf hohe Lastreserve und Sicherheit in der Empfänger-/Servostromversorgung wert legt, sollte diese DYMOND S-BEC näher in Betracht ziehen. Sehr gut ist, dass diese BEC schon ab einem 3s-LiPo (dann als extra Versorgungsakku, bzw. ab 4s auch der Antriebsakku) voll einsatzfähig ist (max. 10A/12A) und vor größeren Modellen nicht schlapp macht. Diese Option lässt sie doppelt interessant erscheinen weil sie sowohl für kleinere Modelle als auch für größere Modelle eine sichere BEC-Versorgung garantiert!


Stand:
Januar/Februar 2013







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