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KATANA Mini - ergänzende Bautipps und Antriebe |
| Technische Daten | Spannweite: | 1020mm | Länge: | 990mm | Gesamtgewicht: | 697g (ohne Radverkleidungen) | Motor: | SHP SS10/14 | Controller: | PIX3000 (mit 1,5mm2 Kabeln) | Prop (Graupner): | CAM Folding 11x6 / 45mm | Mittelstück | HM System 45mm | Spinner | HM-Spinner Carbonlook 38mm | Akku (3s1p) - Test: | Polyquest 1800XP/1200XP oder: Kokam 1500H/20C | Antriebe: | s.u. mit Diagrammen | Empfänger: | Jeti Rex5 MPD oder: MZK Sexta | Servo: (QR/HR/SR) | 4x S1809 oder : C1016 (ThunderTiger) | Ruderausschläge und SP Phase1/Phase2 | Queruder: | +/- 40/25mm (40% Expo) | Seitenruder: | +/- 55/30mm (Expo nach Wunsch) | Höhenruder | +/- 40/25mm (40% Epxo) | EWD: | 0,5° bis 0,8° (vorgegeben) | Schwerpunkt | 85mm | Motorzug/-sturz: | wie beim Holzdom | Gaskurve: | Expo 30% | Bezugsquellen | Hersteller: | Precision Aerobatics | Lieferanten: | Google gibt sie aus | Motor/Controller-Prop: | SHP / KD-Modelltechnik | Akku: | PQ1800XP / Kokam 1500H | Empfänger & Servo: | Jeti Rex5 MPD / Servo S1809 | alternativ: | PAF / auf Google suchen | Stand: Mai 2006 |
| Meine Lust war geweckt nach einem vorbildgetreuen Fun-Flyer. Wichtig für mich, er sollte leicht gebaut sein, einem Original nachempfunden und Bodenstartfähig von Graspisten musste er sein ... und natürlich: Die Power ohne Ende, damit alle nur erdenklichen Kunstflugfiguren bis hin zum Torquen möglich sind. Diese Vorgaben setzten bei einem Funflyer der 1m-Klasse mindestens 200 Watt Leistung voraus.
Die Mini-Katana von Precision Aerobatics repräsentiert derartige Modelle. Er besitzt eine leichte und dennoch stabile Bauweise, hat ein ansprechendes Finish und ist optisch als anspruchsvoll einzustufen da das Aussehen den großen F3A-Vorbildern der Modellflugszene angelehnt ist (siehe das typische Hacker Styling der TOC-Katana S).
Lieferbar ist sie auch in anderen Farbkombinationen.
Antriebe: Siehe unten. Flugpraxis: Siehe unten. Flugbilder: Siehe unten. | Die Überrachung Die Mini-Katana wird in einem stabilen Karton geliefert wo alle Teile einzeln in Plastikhüllen verschweißt und gegen Verrutschen gesichert sind. Nach dem Auspacken der ganzen Einzelteile wird neben der Begeisterung auch Kritik wach. Das Positive zu erst: Das Finish und die beigelegten Kohlefaser-Kleinteile (Steckungen, Ruderhörner, Fahrwerk, Schubstangen) sind vom Feinsten. U. a. sind die Rumpfspanten zusätzlich mit CFK-Abstützungen verstärkt und die Motorhaube liegt in GFK bei. Die Flächen sind durch ein CFK-Rohr gesteckt und können abgenommen werden. Man sieht, das Modell ist kompromisslos auf Leichtbau getrimmt ohne zu filigran zu sein. Die verwendeten Hölzer sind Laser geschnitten und entsprechend passgenau, was ein Blick in die Flächen und Rumpf schnell bestätigt. Der Motordom muss noch geklebt werden, ist aber kein Problem, da die Einzelteile sehr präzise zusammenpassen. Die bespannten Flächen sind verzugfrei, der Rumpf ist sauber bespannt. Das ganze Finish hinterlässt einen sehr positiven Eindruck weil's sauber aufgebracht ist. Nach high folgt low Das Höhenruder und das Seitenruderblatt waren leicht verzogen, konnten aber mit dem Heißluftfön problemlos korrigiert werden. Dabei stellte sich heraus, dass das Verbindungsmittelstück der HR-Paddel komplett lose war. Es musste dazu die Folie geöffnet und nachgearbeitet werden. Die Rumpfabdeckung war flitzbogenartig verzogen und wurde mit Gewichten, etwas Feuchtigkeit und einem Heißluftföhn wieder in Form gebracht. Die Folie war zwar straff gespannt aber haftete großflächig nicht, auch hier half nur ein Nachbügeln. Die Klebungen waren teilw. nicht vorhanden! Laser geschnittene Hölzer sollten angeschliffen werden damit Kleber in die Holzstruktur eindringen kann was hier offensichtlich versäumt wurde! Wo es möglich war wurde nachgeklebt, da bei leichtestem Druck am Rumpf die Spanten auseinander sprangen! (Anm.: mein Erbauer hat wohl versucht mit dem letzten Rest in der Sekk.-Flasche das komplette Modell zu verkleben ... ist zwar leicht hält nur nicht). Das Fahrwerk ist zweiteilig und stellt kräftetechnisch damit einen Schwachpunkt dar - optimal wäre ein durchgehendes (einteiliges) gewesen.
Der Bau Die Anleitung ist übersichtlich strukturiert und liegt in deutscher Übersetzung bei wobei die Bilder von der Duckqualität im Original am Besten sind. Sie ist selbsterklärend und lässt nur wenig Fragen offen. Drum erkläre ich nur Abweichungen und Empfehlungen zu den einzelnen Bauphasen. Insgesamt ist der Bau als einfach zu bezeichnen und an drei bis vier Abenden zu schaffen. Kniffelig sind nur die Motor-Haubenaussparungen und das Kleben der Klarsichthaube. Die Radverkleidungen habe unserem Rasen zu liebe weggelassen. Rein optisch setzen sie aber das i-Tüpfelchen im Aussehen!
Die Programmierung am Sender Zwei Flugphasen sind optimal für die Katana. Eine für den vollen 3D- und die andere für gemäßigte Flüge. Als Vorgabe habe ich die empfohlenen Ausschläge genommen und versucht zu erreichen. Erfahrungswerte folgen ... | ... das Original: Mir persönlich war der Motordom zu weich. Er sollte durch vier 2mm CFK-Sträbe an den Kanten verstärkt werden wenn ein Powerantrieb eingebaut wird größer als 200W. Für normale Antriebe (kleiner 200W der 70g-Klasse) ist er bestimmt ausreichend dimensioniert!
... die Alternative: Nach einem längeren Telefonat mit KD-Modelltechnik kamen wir zum Schluss ein neuer Motordom musste her. So entstand ein einmaliges filigranes CFK-Gestell. Extrem drehsteif und druckstabil bei nur 14g! Es sollte schließlich einen 90g/300W Motor aufnehmen. | | | Die Platte der Fahrwerksbefestigung im Rumpfboden habe ich mit 2mm Schichtsperrholz verstärkt und vollflächig eingeklebt. Dies ist meiner Ansicht erforderlich, da die CFK-Halbbügel des Fahrwerks sonst keine ausreichende Krafteinleitung in den Rumpf haben und bei unsanfteren Landungen Rumpfteile brechen könnten. Als Fahrwerksbefestigung empfehle ich je zwei 4mm-Kunststoffschrauben pro Fahrwerkshälfte. Bei unsanften Landungen bilden sie die Sollbruchstelle. | Die Servoschächte passen sehr gut für die empfohlenen Servos. Die Befestigungslöcher bitte zusätzlich mit einem Tropfen Sekundenkleber aushärten. Hier sind die hochwertigen CFK-Hebel auch gut zu erkennen. Die sollte man mit 5-Min. Epoxy verkleben. | | | Die größte Herausforderung ist für mich immer eine Klarsichthaube ohne sichtbare Rückstände zu verkleben. UHU-Por eignet sich hervorragend dafür weil er völlig klar ablüftet.
1. Haube auf der Rumpfabdeckung Katana mit Nadeln befestigen 2. Abnehmen und von unten mit einem Filzschreiber die Konturen anzeichnen und das Überschüssige abschneiden. 3. Einmal "trocken" üben wie die Haube wieder mit den Nadeln zu befestigen ist. | 4. Wieder auseinander nehmen. 5. Jetzt vorsichtig beides an den Rändern mit einem dünnen Streifen UHU-Por einstreichen und überschüssigen Kleber nach außen wegwischen. 6. 15 Min. ablüften lassen! 7. Erst die Nadelecken zusammenführen dann immer weiter genau zusammendrücken und:
Voila - perfekt - der Zierstreifen ist sogar überflüssig. | | | Nicht gefallen hat mir die Rumpfabdeckungsbefestigung mit seitlichen Schrauben. Die beiden Zapfen sollten zur besseren Führung aber dran bleiben. Eine sichere und vor allem unsichtbare Befestigung sind je zwei Neodymmagnete der Größe 4x5x1mm (lxbxd).
Im Rumpf sind sie vertieft mit Epoxy eingeklebt um gleichzeitig eine Art Führung zu erhalten - muss aber nicht sein.
Man glaubt nicht welch Haltekräfte diese kleinen Dinger entwickeln. Das ist leicht (kleiner 1g), unsichtbar und die Abdeckung wird ohne Werkzeug vom Rumpf genommen bzw. wieder befestigt! | Die Flächen werden mit 4mm Kunststoffschrauben gehalten. Die Kabeldurchführungen (Querruder) mit einem Tesa-Streifen vorm Einreißen schützen | | | Wo Kräfte entstehen habe ich mit einem kleinen Tropfen Epoxy verstärkt da der Sekundenkleber seine volle Wirkung nicht erreichen kann weil die Laserflächen kaum (oder gar nicht) angeschliffen wurden! | Die Motorhaube ist mit drei Holzschrauben (liegen bei) gesichert (links-rechts-unten). Die Befestigungslaschen habe ich an dieser Stelle mit einem 2mm Hartholzplättchen 5x6x2 innen verstärkt und zusätzlich mit Sekundenkleber gehärtet. | | | Von links nach rechts: Original: 40mm - 2,05g Ersatz: 45mm - 2,1g Verwendete: 51mm - 5,05g (... die Angaben im Katalog waren: 3,5g)
Unserer Piste zu Liebe muss ich die großen Schaumräder von robbe nehmen um gefahrlosen Bodenstart zu haben. | Das "HM"-System hat viele Vorteile: - Klemmkonus für die Motorachse - Schraubspinner Hier montiert: - 45mm Mitnehmer mit 38mm Carbonspinner Siehe u. das Foto, ich kann es nur empfehlen! | |
| Die von mir empfehlenswerten Antriebe mit deren Controllern
Prop siehe Diagramm oder APC-E 10x6, besser noch die CAM Folding 11x6 jeweils 45mm Mittelstück Akku 3s1p Li-Poly: Polyquest 1800XP, wer's leicht möchte: Polyquest 1200XP, universell: Kokam1500H Tipp: Mit dem PIX3000 erreichen die Motoren den höchsten Wirkungsrad, siehe dazu hier.
Zum eigenen Experimentieren steht der Antriebsrechner/Calculator >hier< zur Verfügung
- | Mein absoluter Favorit ist extra angefertigt und ins Motorenprogramm anschließend fest übernommen! SHP SS10/14 am PIX3000
| Das allround Talent MaxiDancer am PIX3000
| +++ Wirkungsgrad +++ Leistung +++ Schub - Gewicht
Messdiagramm einfach anklicken und danach "zurück" | ++ Wirkungsgrad ++ Leistung ++ Schub +++ Gewicht
Messdiagramm einfach anklicken und danach "zurück" | | | Drehmoment satt, deshalb großer Prop! AFM 290-10-24LD am PIX3000
| Kostengünstig und gut mit robuster Achse AXI2808/24 am JetAdv30P
| + Wirkungsgrad Plus wegen des größeren Prop's ++ Leistung ++ Schub ++ Gewicht
Messdiagramm einfach anklicken und danach "zurück" | + Wirkungsgrad ++ Leistung ++ Schub + Gewicht
Messdiagramm einfach anklicken und danach "zurück" | | |
Flugpraxis mit Resümee Nun war es endlich soweit nach dem ich die 51mm Räder (ohne Radverzierung) montiert hatte: http://data.robbe-online.net/robbe_pdf_de/90330051.pdf (ganz unten) Die Katana hat die ersten Akkus leer geflogen nach dem ich Zeit und das Wetter mitgespielt hatte! Man glaubt es kaum, aber es passte einfach alles. Der Schwerpunkt ist bei meiner mit 85mm ideal und die gewählten Ausschläge und Expo passen perfekt (s.o.). Zwei Flugphasen sind nicht notwendig, da nur mit der "Acro" Einstellung alles geflogen wurde. Wer es nicht gewohnt ist wird überrascht sein wie kurz die Rollstrecke ist. Keine 3m und sie steigt, senkrecht ohne Ende, wenn man es mag auch mit Rollen, wohlgemerkt, höchsten etwas über Halbgas! Langsamflüge, plötzliches Gasgeben und senkrecht mit endlosen Rollen, Trudeln ... es ist eine kleine Kunstflugmaschine die wirklich Spaß macht, weil sie auch im Rückenflug sehr neutral fliegt. Sogar eingefleischte (Verbrenner) Piloten wurden aufmerksam und kamen, fragten und äußerten sich positiv, nicht nur über das Finish! Das weckte meine Neugierde und die nächste Akkuladung sollte der "Könner" vernichten - ich befinde mich auf "normalem" Level, nur zu Info. Es kam eine Katana-Welt zutage die mir bisher verschlossen blieb. Sie zeigte was in ihr und natürlich dem Piloten steckten. Es folgte das volle Programm, Messerloop kommt ein bisschen zäh, Rollenkreise, Flachtrudeln ... ach vieles mehr was ich noch nicht (reproduzierbar) geflogen habe. Und das in allen Geschwindigkeitsbereichen, meine Hochachtung! Zufriedenes Nicken war nach gut 10Min. das Resümee und "die größer und fein abstimmen ..." kam als Antwort, ich werte das als äußerst positiv! Der gewählte Antrieb hat dabei derart viele Reserven, dass man hier von Kraft ohne Ende sprechen kann. Die gewählten Servos, der Empfänger zeigten sich von der besten Seite, so dass ich diese Kombination uneingeschränkt empfehlen kann. Achtung, die APC-Slow (10*4,7 o. 11xXX) dürfen NICHT verwendet werden weil diese Leistungsklasse zu hoch ist. Laut APC dürfen die höchsten 6500Umin drehen! Hier werden über 40% Überlast erbracht! http://www.apcprop.com/html/rpm_limits.html | Start ...
... der Anfang zum Slippen
... mit vollem Speed, tiefer Vorbeiflug.
| ... Texte und Photos - 19.06.06 / 10.05.06 - © Gerd Giese |
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