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XCell 1400 LiIon im Hochstromversuch als 3s1p
          Glossar: Testbedingungen  (Pop-Up-Fenster)

.
Gut zu erkennen:
Das Sicherungselement

... zwischen die drei Zellen
gelegt und in Reihe mit der
Plusleitung verschaltet.

XCell 1400 Lithium-Ionen Rundzelle 3s1p
(teilw. gemessen)

Hochstromfeste Lithium-Polymer-Zellen
Nennspannung11,1V
Ladeschlussspannung12,6V
Entladespannung8,4V (bei >5A, sonst 9V)
Ladestrom1C = 1,4A  -  maximal: 2C = 2,8A
Ladezeit75 Min (1C)  -  ca. 47 Min (2C)
Kapazität1415 mAh (bei 1C Entladung)
Gewicht143g (komplett mit Stecker und Sicherung)
Dauerstrom12A (da die Temp. noch <70°C!)
Hochstrom14A noch Dauerlast, da T ~72°C)
Impulsstrom (5s)25A (extrem tiefer Spannungseinbruch!)
Abmessungern51 x 36 x 36 mm (l/b/h - Pyramide)
Preisca. 10,- € Einzelzelle  +  3,- € Sicherung
Händlerwww.lipoly.de und andere ...

Dieser Zellentyp wird von den Händlern teilw. auch unter anderem Namen vertrieben!
Die
Konion ist eine völlig andere Zelle!

Lastkennlinien der XCell 1400

NEU - jetzt mit (gestricheltem) Temperaturverlauf (Text s.u.)!
 

Lastkennlinien der X-Cell 1400 - Einzelzellenmessung:

... deutliche Unterschiede zwischen den drei Zellen - Balancieren wird zur Pflicht! (Text s.u)!


Erklärungen (chronologisch):
 
Die Li-Ion Zellen enthielten eine externe Übertemperatursicherung für 95°C, da dieser Zellentyp keinerlei interne
 Schutzmechanismen hat!  Die wird zum Schutz der Überlastung in Reihe mit der Plus-, oder Minusleitung
 verschaltet. Die Sicherung sollte auch einen guten mechanischem Kontakt zu den Zellen haben!
 Die Spannungen der Einzelzellen betrugen: 3,76V - 3,77V - 3,83V, es handelte sich um unselektierte Ware!
 Ein paralleles Laden zum Balancieren war dadurch vorgegeben. Es folgten drei Ladungen/Entladungen zur
 Nenndatenfindung.
  
 
Die vierte Entladung (blau) wurde bei 14A (10C) ohne Sicherung aufgezeichnet. Der Temperaturverlauf
 endete bei ca. 72°C! Hier ist schon ein Spannungseinbruch während der ersten 60s zu erkennen!
 -> Das deutet für mich schon die Grenze zur Überlastung an! Die 72°C ohne Schrumpfschlauch bestätigten das.

 Ab der fünften/sechsten Endladung drifteten die Zellen deutlich auseinander. Die Spannungsdifferenz betrug
 dabei bis zu 0,15V (~4%!). Viel zu viel um nicht zu reagieren! Folglich war wieder balancieren angesagt.

 Die achte Endladung (grün) wurde jetzt wieder aufgezeichnet, diesmal mit Sicherung! Die Sicherung hatte nichts
 eiligeres zu tun, als den Strom nach 60s für 2s zu unterbrechen! Mehrere Messungen folgten, immer das gleiche
 Ergebnis.
 Mit Übertemperatur kann das nichts zu tun haben, da hierbei gerade mal 32°C Zellentemperatur erreicht wurden.
 Über die "interne" Erwärmung der Sicherung kann man nur mutmaßen, äußerlich hatte sie sich dabei auf ~42°C
 erwärmt. Der Spannungsverlust dieser Thermosicherung beträgt bei 14A ca. 70mV.

 Die zehnte Messung (orange) wurde zur Kontrolle ohne Sicherung wieder durchgeführt. Die Zellen hatten volle
 Kapazität!
 -> auch hier, bei 20s, deutlich die 0,8V Spannungsdifferenz zwischen der blauen und orangen Entladekennlinie
 zu erkennen. Für mich das eindeutige Zeichen, mit 14A (10C) Dauerlast (!) werden die Zellen überlastet!
 -> der Innenwiderstand ist jetzt schon nach 10 Hochstromentladungen angestiegen, gut zu erkennen
     während der ersten 60s!

 
Die zwölfte Messung (violett) sollte die maximale Dauerlast zeigen. Die Zellen erreichen dann 68°C.
 Auch jetzt wieder die Tendenz zum Auseinanderdriften der drei Zellen - und das erst nach 12 Hochstromzyklen!

 
Die Einzelzellenmessung
zeigt deutlich, dass eine Selektierung der Zellen notwendig wäre. Die Toleranz
  von 2,5% ist auf Dauer für Zellen, die im Pack seriell verschaltet sind, zu viel! Balancieren wird zur Pflichtaufgabe!

 
Die Spannungsdifferenz bei t = 20s von >0,2V lässt auch auf einen stark driftenden Ri zu, bei noch kalter Zelle!
 

Respümee:
 
Wer die XCell1400 betreibt sollte unter 14A bleiben! Dann können die hohe Spannungslage ohne Reue gut genutzt
 werden. Die beigelegte Sicherung unterbricht ohne Vorwarnung bei 14A Last einfach den Stromfluß für ca. 2s!
 Ein genutztes BEC ohne "Stützakku" verbietet sich dadurch!
 
Zur Pflege dieser Zellen sollte die Anschaffung eines Balancer's mit einbezogen werden!
 
Mehr Freude erhält man mit Sicherheit, wenn die X-Cell's selektiert im Pack zusammengestellt werden!


 
Ich kann nur hoffen, dass solche Zellen am Markt unter uns Modellbauern im Hochlastbereich keinen Zuspruch
 finden! Danke an
Daniel Rinninsland, der mir diesen Test und die "offenen Worte" ermöglichte!

 Das Preisleistungsverhältnis der Zelle und andere Berechnungen (spez. Energie [Wh/kg]) möge jeder für sich
 selbst nach Priorität einordnen, die Daten dazu sind vorhanden.
                                                          

(c) 18.07.2004 / 20.07.2004
Texte und Photos von Gerd Giese