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ProJeti Reno Racer -  ergänzende Bautipps und Antriebe
 

 

Technische Daten

 Spannweite: 820mm
 Länge: 534mm
 Gesamtgewicht: 415g  (mit Polyquest 1200XP
 Motor: Micro Dancer (Kontronik)
 Controller: PIX3000 (mit 1,5mm2 Kabeln)
 Prop (Graupner): CAM Speed Prop 4,7x4,7 oder:
 APC-Speed400 5x5
 Akku (3s1p) - Test: Polyquest 1200XP oder:
 TANIC 1150
 Standschub 1:1 mit 4,75x4,75 mit 1200LiPo
 Empfänger: Jeti Rex5 MPD

 Servo (2x):

 Dymond DS62 oder
 HS-55 / HS-56HB

Ruderausschläge und SP

 Queruder: +/- 8mm  (35% Expo)
 Höhenruder +/- 8mm  (40% Epxo)
 Schwerpunkt wie angegeben

 Gaskurve:

 keine

Bezugsquellen
 Hersteller: Freescale
 Motor/Controller-Prop: KD-Modelltechnik
 Akku: PQ1200XP / TANIC1150
 Empfänger & Servo: Jeti Rex5 MPD / Dymond DS62 /
 HS-55 / HS56HB

Stand: Mai 2006  

 Was macht man in den Ladepausen oder nach einem geruhsamen Segelflug ... richtig, die Lust nach Geschwindigkeit und Action kommt hoch - Abwechslung halt!
Dazu wurde der Projeti geschaffen um pfeilschnell durch die Luft bewegt zu werden - und das kann er, soviel vorweg. Das Modell ist für geübte Modellflieger gedacht, Anfänger sollten damit nicht beginnen!

Diese Konstruktion zeichnet sich dadurch aus, dass er einen hochgesetzten Druckantrieb hat, damit dieser optimal angeströmt und besonders effektiv arbeitet. Als positiver Nebeneffekt berührt der Prop nicht den Boden!

Gefordert war natürlich auch die Power ohne Ende, damit alle nur erdenklichen Flugfiguren möglich sind. Diese Vorgaben setzen bei einem Speedmodell von angegeben 500g mindestens 150 Watt Leistung voraus.

Mein angestrebtes Leistungsziel lag höher. Es galt unter  450g zu bleiben bei guten 180W Antriebsleistung - das bedeutet dann Flugdynamik pur! (siehe techn. Daten)

Lieferbar ist er auch in anderen Farbkombinationen und Ausführungen.

  Antrieb:         Siehe unten
  Flugpraxis:    Siehe unten
 
Flugbilder:     Siehe unten
 
                                 
 

Die Überraschung
Der ProJeti wird in einem stabilen Karton geliefert, wo alle Teile einzeln fixiert, die Kleinteile in Plastikhüllen verschweißt und gegen Verrutschen gesichert sind. Er ist einteilig aus Styropor hergestellt. Das Formteil ist sauber gefertigt. Die Holz-Seitenleitwerkesteile sind nicht verzogen, sauber gestanzt und das restliche Zubehör ist genauso hochwertig und weitestgehend vorgefertigt. Unter anderem sind die Stahlzüge servoseitig fertig gebogen und die Ruderhörner aus GFK. Die fertig zugeschnitten Formteile (Rumpfrücken und Kabinenhaube) haben eine hochglänzende Oberfläche. Nacharbeiten musste ich die nicht.

Nach dem Überblick und dem Sortieren der Teile kann's losgehen. Die Anleitung ist mehrsprachig, reich bebildert und erklärt jeden Bauabschnitt auch in deutscher Sprache. Der Bau sollte an spätestens drei Abenden erledigt sein - so jedenfalls bei mir.

Anm.: Die Festigkeit erhalten die Styro- und Holz-Teile durch das fast vollflächige Aufbringen der Klebefolie. Die leichten Balsaleitwerke werden ebenso überklebt und erhalten dadurch eine erstaunliche Biegestabilität.
Die Folie sollte jeder langsam und mit viel Geduld ausschneiden. Das ist alles sichtbar und jeder "Verschnitt" sieht einfach nur unschön aus. Empfohlen wird ein feuchtes Aufbringen, um noch ein Verschieben und Anpassen zu ermöglichen. Ich habe sie trocken aufgebracht weil mir der Umgang mit Folien nicht schwer fällt. Das Ergebnis ist perfekt (hier sei Eigenlob erlaubt).

Bitte beachten und bereitlegen:
Für die Klebungen empfehle ich ausschließlich nur 5Min. Epoxi zu nehmen, bitte keinen Styro-Sekundenkleber!
Servo-Verlängerungen aus verdrillter, hochflexiblen Litze mit 0,15mm2  - je 12cm Länge bereitlegen.

Die Programmierung am Sender
Zwei Flugphasen sind optimal für den ProJeti. Eine für den vollen Speedflug und die andere für den Start mit leicht angestelltem Höhenruder, beides im Delta-Flugprogramm. Das hat sich bei meinem gewählten Antrieb als Überflüssig rausgestellt, s.u.! Als Vorgabe habe ich die empfohlenen Ausschläge und den Schwerpunkt genommen. Die Werte sollen praxisgerecht sein.

Anm: Ich möchte hier ergänzende Hinweise und keinen x'ten Bericht schreiben, da die Anleitung so übersichtlich ist, dass kaum Fragen offen bleiben. Dennoch ein lohnender Klick für einen guten Baubericht: RC-Line

 

Der Bau ...
Nach dem Schleifen des Styro-Teil's und der Seitenleitwerke können schon die Servos eingepasst werden.
Nebenbei können die Servoabdeckungen ausgeschnitten werden.
Bitte mit Geduld, das Ergebnis ist jederzeit sichtbar ...

Erst das Servo-Kabel anlöten, dann durch den Rumpf führen und danach den Stecker anlöten!
Kleine Löcher sehen einfach schöner aus als große!
Als Motor war der MicroDancer vorgesehen. Er leistet Erstaunliches für seine 42g. Messdiagramm ist unten abgebildet.
Für den Außenläufer musste der Motorträger umkonstruiert werden. Eine Filmdose passte ideal und wurde bis auf 12mm abgeschnitten. Dies ist dann mit einem 1mm Sperrholzplättchen im Träger verklebt.
Die Seiten sind schwungvoll geöffnet um eine Luftzirkulation zu ermöglichen.

... passt doch. Die seitlichen Anschlussdrähte führe ich aus einem 5mm Loch raus weil zwischen Motor und Filmdose zu wenig Platz ist..
... jetzt nur noch verschrauben.
Der Motorhalter ist zusätzlich mit zwei 20mm langen Zahnstochern zur Drehsteifigkeit in der Mitte gesichert.

 ... so schaut es fertig mit Controller aus. Die Leitungen sind zusätzlich mit Stapping-Tape  gesichert.
Den PIX3000 habe um seine Zuleitungen von 2,5mm2 beraubt und alles mit 1,5mm2 ersetzt. Bitte nur nachmachen wenn:
 - keine Garantie mehr auf dem Controller ist
 - man sich sicher ist im Umgang mit dem Lötkolben
 - man meint, unbedingt 9g sparen zu müssen.

 Das Ergebnis der Motorbefestigung
 -

 

Der fertige Einbau mit Rumpfdeckel.


ProJeti auf dem Rücken


... und von oben

 

 
Der von mir bevorzugte Antrieb
mit Controller

Prop:
Siehe Diagramm oder
CAM Speed Prop 4,7x4,7
Akku 3s1p Li-Poly: Polyquest 1200XP oder TANIC1150, wer's universell möchte: Kokam1500H
Die High-Power Variante  - ab 5x4,7 - (Senkrecht ohne Ende) sollte von einer PQ1800XP gespeist werden.
Tipp: Mit dem PIX3000 erreichen die Motoren den höchsten Wirkungsrad, siehe dazu hier.

Hier die Theorie und darunter die Praxis - das kann sich sehen lassen.
Der MicroDancer zeigt wacker was in ihm steckt. Ab der 5x4,7 bitte kein Dauervollgas!



Zum eigenen Experimentieren steht der Antriebsrechner/Calculator >hier< zur Verfügung
   - 

Mit dem Emeter gemessene Praxiswerte nach 20sek. Motorlaufzeit.

 Für Interessierte: Das Emeter bietet u.a. KD-Modelltechnik mit an.

 

 

 Flugpraxis mit Resümee
... jetzt war es endlich soweit. Der Projeti steigt mit gut 2/3 Gas sofort weg nach einem normalen waagerechten Schubs und anschließendem Vollgas, also nix mit Querruder als Höhenruder leicht anstellen, zumindest nicht bei meiner Motorisierung!. Es mussten beim Erstflug nur minimale Trimmkorrekturen vorgenommen werden. Der Schwerpunkt passt exakt wie angegeben. Das Expo habe ich von anfänglichen 50% reduzieren müssen, da die Reaktionen zu träge kamen für meinen Geschmack (s. Tabelle).
Es macht riesen Spaß damit in allen Geschwindigkeitsbereichen zu "heizen". Dabei ist mein Projeti so abgestimmt, dass er bei niedrigen Geschwindigkeiten leicht steigen will und bei Vollgas - wie an der Schnur gezogen - in allen Lagen neutral fliegt, wenn er einmal so hingelegt wurde. Die Domäne scheint mir, ist aber die enorme Rollwendigkeit und der Geschwindigkeitsumfang! Schon beim Start sieht es klasse aus, wenn er mit ca. 60° Steigwinkel und vollen Querruderausschlag sich schnell in die Höhe schraubt, Abschwung und dann voll im Tiefflug übern Platz  - klasse! Auch bei gerissen Rollen verhält er sich neutral. Loopings, egal ob extrem weitläufig oder eng, genug (Reseve)Power ist in allen Figuren vorhanden, auch senkrechtes Steigen bis zur Sichtgrenze!  Außenloop, halbe Rolle, Innenloop, halbe Rolle - usw. - es kann nur so weiter gehen. Der Freude ist nach ca. 5Min. ein Ende gesetzt, da der Akku allmählich einbricht. Die Landung ist nicht schwieriger als mit einem normalen Mitteldecker. Kein oder nur minimales Gas und er schwebt mit normaler Grundgeschwindigkeit in einem flachen Gleitwinkel ein. Die Akku- und Motortemperatur lag gefühlt gerade im warmen Zustand - unter 40°C! Das ergibt einen mittleren Strom um die 12A bis 14A, beim Heizen wohlgemerkt. Er kann aber auch so langsam geflogen werden, dass spontan das Gefühl aufkommt, den als Segler am Hang einsetzen zu können! Auch extrem weitläufiges Fliegen ließ meinen Argwohn in Hinblick auf Störungen völlig verpuffen, da der Controller bei mir direkt über dem Empfänger liegt - 1,5cm Schaumstoff dazwischen. Der Wunsch nach einem größerem Prop, als die Graupner
CAM Speed 4,7x4,7, kam (bisher) zu keiner Zeit auf. ;-)

Ich kann den Projeti in dieser Auslegung nur empfehlen - wer es nicht glaubt, den lade ich herzlich zum Demoflug ein! Auch sollte sich der Einsteiger im Klaren sein, es ist und bleibt ein Modell für den geübten 3-Achs-Piloten!

... die Speed macht's möglich im Messerflug voll übern Platz


... schon schwierig für den Fotografen da man ja fast immer voll fliegt!


... und tief übern Platzt, "er" hat ihn erwischt (aber erst nach dem 'xten Anlauf)


... durch eine Unachtsamkeit im Frühjahr/Sommer 2007 geschreddert!

... Texte und Photos - 19.06.06 / 22.05.06 - © Gerd Giese