Aktuelles
21.06.10

Page Info

Zuvor

Hangar

 

Technik

Datenbank

Projekte

Gebraucht

 

Links

Bücher

Privates

Urlaub

 

Gästebuch

Kontakt

Startseite


 

iCharger 1010B+

... von KD-Modelltechnik

Junsi präsentiert einen universellen Power Kleinlader „iCharger 1010B+“, der es   faustdick hinter den Ohren hat. Dieser Kleinlader, der auf einer Handfläche Platz findet, leistet Erstaunliches (siehe techn. Daten). Wo gibt es das sonst: 300 Watt Lade- und 30 W Entladeleistung für bis zu zehn LiXx, mit USB Schnittstelle und zusätzlich mit leistungsfähigen, integrierten Balancern, die auch einem 10 Ampere Ladestrom noch gerecht werden?

Erster Eindruck

Die glattflächigen Ober- und Unterschalen des Gehäuses sind aus stabilen Alu-Profilen gefertigt, seitlich verschraubt und silbern eloxiert. Das Gehäuse dient damit auch als Kühlkörper, so dass nichts Störendes hervorsteht. Rutschfeste Füße sind enthalten zum selbst Verkleben. Die Zuleitung ist (nur) 0,6 m lang, allerdings hochflexibel, mit 2,5 mm² ausreichend dimensioniert und am Ende mit 4 mm Goldsteckern versehen. Das zweizeilige Display wird grünlich hintergrundbeleuchtet und stellt die Zeichen (2 x 16) sehr gut leserlich und kontrastreich dar. Die vier runden Taster haben einen deutlichen Druckpunkt. Der interne Lüfter schaltet temperaturabhängig ein und aus und ist angenehm leise während des Betriebs.


Neben der 12 Volt Zuleitung findet sich noch ein 12 V Buchse für externe Geräte wie z. B. einen zusätzlichen Akkukühler oder externe 12V Einspeisung.  Die Buchse sollte nicht höher als 7A belastet werden.


Auf der rechten Seite ist der Balanceranschluss. Er ist für max. 10 Zellen ausgelegt und kann u.a. per Adapterplatine (im Lieferumfang nicht enthalten) auf 2 x 5 Zellen oder andere Kombinationen (z.B. 3 x 3s u.v.m) aufgeteilt werden. Eine Adapterplatine ist immer notwendig, da nur er die Spannungen richtig an das Gerät verteilt!
Unmittelbar neben den 4 mm-Ladebuchsen kann der mitgelieferte Temperaturfühler angeschlossen werden.


Das Zubehör ist komplett: USB-Kabel, CD-ROM mit sämtlichen Treibern, Temperaturfühler, universal Ladekabel, und  Hochstromklemmen sind dabei. Ein XH- (links im Bild). EH-, Polyquest- oder Thunderpower-Balanceradapter sind optional lieferbar.
Das Drumherum
Das iC1010B+ wird komplett geliefert. Zum USB-Kabel liegen ein Temperaturfühler, ein Ladekabel mit 4 mm Steckern, ein Adapterkabel für die 12 V-Buchse, die Batterieklemmen und eine Mini-CD (Handbuch mit USB Treibern) bei. Das englischsprachige Handbuch liegt per "pdf" auf der CD (an einer Übersetzung wird gearbeitet) ist sehr ausführlich und legt alle Daten und Einstellungen offen. Wer in der Anfangsphase das Ablaufdiagramm (Flow-Chart) nutzt, findet sich schnell in den Menüs zurecht.
Die Menüführung ist in Englisch, doch Dank der Standardkürzel selbsterklärend. Vier Tasten erleichtern das Navigieren in den Grundeinstellungen, die Speicherauswahl, Einstellen des Akkutyps, der Zellenzahl, der Kapazität und des jeweiligen Programms. Abschließend ein langer Druck mit zusätzlicher Bestätigung durch die Enter-Taste und los geht’s. Während des Ladens/Entladens werden die typischen Lade-/Entladewerte angezeigt. Zur Vollmeldung ertönt durchdringend laut der Pieper („Settings“ unter „Completion Ring“ konfigurierbar).


Eine erweiterte Datenanzeige, durch einen Tastendruck aktivierbar, stellt sämtliche Kapazitätswerte, die Ein- und Ausgangsspannung, die interne und externe Temperatur und (zusätzlich nach weiteren Tastendrücken) den Durchschnitts- und Spitzenwert der Akkuspannung dar.


Aktive Balancerstufen, bis zu zehn (hier 5s-A123 LiFe), zeigt das iC1010B+ durch Blinken der Einzelspannungswerte an. In der ersten Startminute kann der Ladestrom noch variiert werden. Nach Beendigung des Lade-/Entladevorgangs ertönt ein lautes Piepen. Bei Bedarf lässt sich der Lade- bzw. Entladevorgang mit dem Stopp-Taster vorzeitig abbrechen. Ein ein- und ausgangsseitiger Verpol- und Kurzschluss-Schutz sowie mehrere Warnhinweise bei Fehlbedienungen vereinfachen den Betrieb. Dazu gehört auch ein Schutz beim versehentlichen Verpolen von Balancer- und Ladekabelanschluss – bravo iCharger!
In den umfangreichen Setup-Einstellungen „Settings“ wird das iC1010B+ nach den persönlichen Erfordernissen voreingestellt. Die Liste ist lang und soll hier nur schlagwortartig aufgeführt werden: Wählbare Spannungsgrenzen für LiXx-Typen in 0,01V Schritten und die dP-Empfindlichkeit für NiMh/NiCd, Balanceraktivität in drei Stufen (Fast/Normal/Slow), Temperaturgrenzen für den Sensor, Kapazitätsgrenzen, Watt-Limiter (wichtig beim Betrieb an kleinen Netzteilen), Entladereduzierung (wann soll beim Entladen abgeschaltet werden) in Prozentstufen zwischen 5% (kontinuierliche Stromreduzierung) bis 100% (keine Stromreduzierung). Weiter sind konfigurierbar die Unterspannungswarnung der Eingangsspannung, Warntöne an/aus sowie die Beleuchtungsstärke des Displays (in Prozent) können vorgeben werden – was will man mehr?


... zwei Beispiele von 20 weitern Möglichkeiten!


Der Clou ist dabei, dass die Settings-Einstellungen individuell den zehn frei programmierbaren Speichern zugeordnet werden, zusätzlich bleiben die letzten Einstellungen nach dem Ausschalten erhalten. So was erleichtern den Alltag erheblich, dazu mal ein Beispiel:
Wer ein AC-Netzteil (110-230V~) gerne mit auf Reisen nimmt benötigt meist nur einen Teil der hohen Ladepower. Mein Netzteil schafft 120W, was völlig ausreichend ist um mal einen 5S noch mit guten 5,5Ampere, oder 3s mit knapp 10A zu laden. Zur Sicherheit sollte dann im Speicher auch die "Settings-Limiter: max. 120W" (bei mir Speicher "00") als >Netz-120W< benannt, hinterlegt sein. Voila - ein Speicheraufruf und sämtliche Einstellungen stehen parat - eine klasse Funktion!
Spezial Programme

Im „Motor Drive“ wird das Einlaufen eines Bürstenmotors per Strom, Spannung und Zeit bestimmt. Dabei wird die Spannung als Konstante genommen und bei schwankender Motorlast der Strom nachgeführt. Die Spannung lässt im Betrieb variieren.


Im „Foam-Cut“ lässt sich komfortabel Styropor zuschneiden, da der Strom und die Spannung frei wählbar sind und „stabilisiert“ eingehalten werden. Zusätzlich kann mittels des Start-Knopfes schnell der Schneidstrom an bzw. abgeschaltet oder mit INC/DEC- nachträglich variiert werden. Anstelle des Schneiddrahtes lässt sich z. B. auch eine Glühkerze anschließen – vorbei mit durchgebrannten Glühkerzen an Verbrennungsmotoren! Eine Leistungsanzeige rundet diesen Komfort ab. … hier hat mal jemand nachgedacht, ein nützlicher Menüpunkt.


Ein Novum unter den Ladern. Auf Wunsch können auch die Innenwiderstände (Ri) der Einzellzellen angezeigt werden. Nicht repräsentativ aber voll untereinander vergleichbar und immer wieder angewendet, eine deutliche Aussage wie sich die Zelle(n) verhalten. Steigt deren Ri i.L.d.Z., wird die Zelle weniger leistungsfähig! Hier im Beispiel ist Z1 das Sorgenkind mit 10mOhm, da deutlich höher im Ri als die anderen fünf Zellen im Pack.
PC-Software
Junsi's Entschluss die
LogView Darstellungssoftware uneingeschränkt zu nutzen, kann man nur beglückwünschen, da der Darstellungsumfang und die intuitive Bedienbarkeit auf höchstem Niveau stattfinden. Sogar Vergleiche unterschiedlichster Hardware (Lader, Messgeräte, Datenlogger) sind möglich, weil dazu die meisten am Markt erhältlichen Geräte integriert wurden. Das Einarbeiten erleichtert eine ausführliche Kontexthilfe. Wer es komfortabler wünscht, kann sich grundlegende Infos als Video auf der Website
ansehen. Nachteil des Ganzen: Zur perfekten Betreuung ist ein Internetzugang Pflicht. Des Weiteren haben die Programmierer ein Forum eingerichtet, in dem binnen kürzester Zeit auf Fragen schnell und kompetent Lösungen angeboten werden. Die hier gezeigten  Diagramme wurden mit dieser Software aufgenommen und bearbeitet. Die Installation des USB-Treibers und der Software verläuft unter Windows (XP und Vista getestet) einwandfrei und sollte auch Laien keinerlei Schwierigkeiten bereiten.
Die technische Seite


Hauptplatine mit Display in Industriequalität und sauberen Lötstellen. Gut erkennbar ist die geschützte Leistungsdrossel (45V/300W - oben, schwarzer Zylinder übern Display) und Steuerungselektronik. Leider sind die Kondensatoren nicht mit Silikon (o.ä.) fixiert. Rechts: Fünf parallel geschaltete Balancerwiderstände (je 47 Ohm) pro Zelle, die über Schalttransistoren bei Spannungsunterschieden der LiPo-Zellen aktiviert werden. Daraus ergibt sich ein maximaler Balancierstrom bis zu satten 0,4Ampere! Das reicht auch für die hochkapazitive LiXx-Zellen aus.
Die Equalizergenauigkeit zeigt musterverhalten mit unter 0,01 V max. Zellenspannungsfdifferenz. Überhaupt sind die überprüften Werte bezogen auf die Spannungs-, Strom- und Kapazitätsangaben sehr präzise und deuten auf eine gute Werkskalibrierung hin.
Anm.: Die Lüfterzuleitung (unten/Mitte) ist nicht gesteckt, hier zum Photo ist ein Anschluss schon abgerissen, da zu kurz beim Umklappen des Gehäusedeckels!


Auf der Unterseite finden alle Leistungshalbleiter und der Prozessor (Typ unkenntlich gemacht) Platz. Als Kühlung dient der Gehäuseboden. Die Leistungshalbleiter werden dabei fest über Wärmeleitpad's angepresst. Unter Volldampf erwärmt sich der iC1010B+ auf Dauer bis zu 70°C am Gehäuseboden!

Das iC1010B+ hat einen Step-up- und Step-down-Wandler mit hohem Wirkungsgrad (größer als 88% bei 300W), sodass die 300 W Ladeleistung (gemessene: 265W bei Ueingang = 12,2V  / 295W bei Ue = 13,8V  /  302W bei Ue = 14,4V) bzw. der maximale Ladestrom von 10 A schon ab 1 V bis zu 30 V Ladespannung voll nutzbar sind. Darüber bricht der Ladestrom den Gesetzen folgend ein: I(Lade) = P(Ladeleistung) / U(Akkuspannung) [A = W/V]. 

Beispiel: 10S und 10A Ladestrom eingestellt. Nachgerechnet ergibt das 302,6Watt Ladeleistung an Ue = 14,4V.
Bei voller Ausnutzung mit 10 LiPo’s oder 27 NiXx würde der Ladestrom noch über 7A betragen. Der kleinste einstellbare Ladestrom von 0,05 A und die fein gestuften Lade-/Entladeströme (s. techn. Daten) prädestinieren das iC1010B+ auch für kleinere Akkus. Wegen der kurzen Wandler-Regelzeiten kann das iC1010B+ auch mit mehreren Ladegeräten gleicher Leistungsklasse zusammen aus einer Autobatterie versorgt werden.
Im Entlademodus lassen sich bis zu 30 W (Standardeinstellung: 20W) bzw. max. 7 A Entladestrom nutzen. Mit externem Entladewiderstand sogar bis 280W/7A (mehr dazu nächste Seite)! Der Lüfter und eine Leistungsreglung verhindern, bei voller Ausnutzung, dabei eine zu hohe Erwärmung (bis zu 70°C) der Gehäuseunterseite.


Für die mobilen Urlaubsfreuden bietet KD-Modelltechnik ein passendes Multinorm-Netzteil (230 V~/120 W) günstig an. Damit lassen sich die Akkus sowohl aus der Steckdose als auch aus der Autobatterie laden. Diese Kombination schafft z. B. einen LiFe (A123) Fünfzeller noch mit 6,6 A Ladestrom (2C Rate) in ca. 25 Minuten zu laden; das sollte für den Urlaub eigentlich reichen. Beides zusammen ist klein und leicht – ein nicht unwichtiger Faktor! Einen Wermutstropfen hat das Netzteil: Der Lüfter läuft ständig und kann für empfindliche Naturen störend wirken.

1   2

Stand: 07.01.2009